Für eine Wohnungskatze, die täglich alleine ist, ein Gefährte die beste Option gegen Langeweile und für mehr Lebensqualität. Oder würde es Ihnen gefallen, stundenlang alleine in den eigenen vier Wänden zu sitzen und darauf zu warten, dass jemand kommt uns sich mit Ihnen abgibt. Kein Telefon, kein Internet, keine Bücher um sich zu unterhalten. Und abends kommt dann Ihre Bezugsperson und verschwindet nach einem kurzen Streicheln wieder ins Fitnessstudio, ins Kino, ins Restaurant, zu einem Kurztrip oder in den Urlaub. Und so verläuft der Tagesablauf über 12 bis 15 Jahren oder noch länger. Dies einem so intelligenten Lebewesen zuzumuten ist grausam, denn die Tiere verkümmern.

Eine Freilandkatze kann draußen Kontakte knüpfen, sich mit Artgenossen auseinandersetzen und sie ist beschäftigt mit den katzentypischen Angelegenheiten - Jagen, Verteidigen, Flirten. Eine reine Wohnungskatze hat diese Optionen nicht und ist, wenn ihr Mensch berufstätig ist, viel alleine. Diese Situation ist alles andere als ideal. Vor allem können aber die wenigsten Menschen dauernd zu Hause sein und sich in dieser Zeit wirklich nur mit der Katze beschäftigen - mit Jagd- oder mit Intelligenzspielen, die sie fordern und fördern.

Weil Katzen alleine jagen und vermutlich auch weil sie so selbstständig und eigensinnig wirken, gelten sie als Einzelgänger. Das ist aber bei vielen Miezen eine Fehleinschätzung, denn sie sind geselliger als wir denken. An halbwild lebenden Katzenkolonien sind erstaunliche Verhaltensweisen beobachtet worden, die sehr wohl auf soziale Strukturen innerhalb der Gruppe hinweisen. Es gibt gerade unter Kätzinnen regelrechte Freundschaften und eine Art Arbeitsteilung unter Frauen, denn die Tiere unterstützen sich regelrecht bei der Aufzucht der Babys. Jeder Katzenbesitzer, der mehr als eine Katze hält wird bestätigen: viele Katzenbeziehungen sind äußerst innig, gegenseitiges Putzen, gemeinsames Kuscheln und ein geteilter Schlafplatz sind keine Seltenheit. Die Erfahrung zeigt, dass Katzen keineswegs auf ihr Einzelgängerdasein beharren und als Hauskatzen de Gesellschaft eines Artgenossen schätzen.

Daher sollte sich der Zweibeiner, der sich mit dem Gedanken trägt, sich eine Katze zuzulegen, sehr genau Gedanken darüber machen. Bin ich Single und berufstätig, dann sind zwei Tiere die besser Wahl. Oder handelt es sich um eine Familie, in der immer jemand daheim ist und sich mit der Katze abgibt, dann leidet auch keine Einzelkatze.

Besonders einfach ist die Vergesellschaftung, wenn beide Partner sich von klein auf kennen. Bei Wurfgeschwistern beispielsweise, denen so der Übergang vom geborgenen Nest mit Mama und den Wurfgeschwistern enorm erleichtert wird. Diese Kombination bietet sich natürlich nur an, wenn Sie sich von Anfang an für zwei Katzen entscheiden. Suchen sie dagegen für eine erwachsene Einzelkatze den geeigneten Partner, ist die Sache etwas schwieriger. Es hilft bereits, wenn der neue Partner bereits an andere Katzen gewöhnt und von klein auf gut sozialisiert ist.. Auch wen die Lebensumstände zusammenpassen, ist das hilfreich. Eine Wohnungskatze, die gut sozialisiert ist, passt bestimmt besser zu einem anderen Stubentiger, als eine wilde Freilaufkatze, die sich bisher als Einzelkämpfer durchs Leben geschlagen hat.

Eine Paarung aus zwei erwachsenen kastrierten Kätzinnen ist schwieriger als aus zwei erwachsenen kastrierten Katern. Diese verstehen sich untereinander meist sehr gut oder auch mit einer Kastratin. Die Eingewöhnungszeit fällt oft leichter, wenn die Zweitkatze ein Jungtier ist, das gewissermaßen unter Welpenschutz steht. Jedoch sollten sie einer sehr alten, schwachen oder kranken Katze kein quirliges Jungtier zumuten. Das bedeutet unnötigen und großen Stress. Es gibt auch vereinzelt Katzen, die keine Vergesellschaftung mögen, und tatsächlich als Einzelkatze gehalten werden sollten.

Back